Leitlinien

Leben in tätiger Solidarität

"Einer trage des anderen Last" (Gal 6,2)
In unseren Gruppen erfahren wir Gemeinschaft und spüren, dass wir einander brauchen. Dennoch erleben wir täglich auch, dass jeder vereinzelt wird und Rücksichtnahme nicht zählt. Von Jesus lernen wir, uns einander zuzuwenden.
Wir erkennen in jedem Menschen unsere Schwester oder unseren Bruder. Deshalb engagieren wir uns mit Behinderten, Ausländern und Menschen die in Armut und Unterdrückung leben, für deren Belange. Wo wir leben, halten wir die Augen offen für Unterdrückung und Benachteiligung. Wir stehen den Menschen bei und kämpfen mit ihnen für eine gerechtere Ordnung. Dabei suchen wir Partner, mit denen wir uns auf gleiche Ziele verständigen können.

Leben in Wahrheit

"Seid gewiß: Ich bin bei Euch alle Tage." (Mt 28,20)
Wir bauen auf diese Zusage Jesu. Sie gibt uns Vertrauen, dass unser Denken und Tun durchzogen ist von einer Wahrheit, die wir nicht selbst schaffen, die wir aber suchen und entdecken können.
Wir wollen mit geschärften Sinnen wahrnehmen, was um uns und in der Welt geschieht. Wir gehen den Dingen und Meinungen auf den Grund und gewinnen so unseren Standpunkt.
Dabei wissen wir, dass wir uns gegenseitig nötig haben, um zu klaren Urteilen und zu tragfähigen Vereinbarungen zu kommen. So sind wir imstande, uns einzusetzen und Partei zu ergreifen. Wir überprüfen unser Handeln und Verhalten und sind offen für Kritik.
Wir wollen Menschen sein, auf die man sich verlassen kann.

Leben in Freiheit

"Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit." (2 Kor 2,17)
Vielfachen Zwängen ausgesetzt wagen wir den Einsatz für die Freiheit als einer Grundbedingung menschlicher Existenz. Wir wollen offenlegen, wo Menschen unterdrückt oder in ihrer Freiheit beraubt werden. Dabei scheuen wir die Auseinandersetzung nicht und leisten, wenn notwendig, Widerstand.
Wir fühlen uns der Freiheit aller verpflichtet. So lange noch ein Mensch unfrei ist, können wir selbst nicht ganz frei sein. Freiheit ist für uns niemals das Gut einzelner.
Wir wollen Menschen sein, die reden, was sie denken, und tun, was sie sagen. Dabei fordern wir von uns vor großen Aufgaben und in schwierigen Situationen den Mut zum Risiko.
Wir halten die Spannung aus, dass manche Missstände nicht von heute auf morgen zu verändern sind.

Leben in Hoffnung

"... und ziehe in das Land, das ich dir zeigen werde." (Gen 12,1)
Der Zustand unserer Welt, die Erfahrungen unseres Lebens und die Verheißungen Gottes sind uns Antrieb zu beständigem Fragen und Suchen. Wir wagen den Aufbruch in ein neues Leben, in dem wir uns gegenseitig etwas zutrauen und nicht jeder nur für sich handelt.
Wenn wir auch vieles bedrückend erleben, prägt uns dennoch die Zuversicht, dass Gott mit uns ist. Gemeinsam gestalten und verändern wir unsere Welt und leisten somit unseren Beitrag dazu, dass das in Jesus Christus angebrochene Reich Gottes mehr und mehr erfahrbar wird.
Wir misstrauen allen Sicherheiten, die träge machen. Wir suchen, was lebendig macht, und wissen, dass wir uns von liebgewordenen Vorstellungen trennen müssen. Auch wenn wir Rückschläge erleiden, sind wir bereit, neu anzufangen.